Schon während meiner langjährigen Arbeit als Lehrerin haben mich vor allem die Gespräche bewegt, in denen Schüler*innen mit ihren Sorgen und Unsicherheiten zu mir kamen. Ich habe gespürt: Da ist etwas, das im Schulalltag oft zu wenig Raum bekommt – das echte Zuhören, das gemeinsame Sortieren, das Dasein, wenn es schwierig wird.

Immer wieder zeigte sich dabei, wie eng die Herausforderungen der Kinder mit dem verbunden sind, was zu Hause passiert – mit der Belastung, Unsicherheit oder Erschöpfung, die viele Eltern im Alltag spüren. Mir wurde klar: Wenn wir Kinder stärken wollen, müssen wir auch ihren Eltern einen Ort bieten, an dem sie einfach mal sagen dürfen: „Ich kann grad nicht mehr.“

So entstand in mir der Wunsch, nicht nur Jugendliche, sondern auch ihre Bezugspersonen zu begleiten – und ich begann die Ausbildung zur psychosozialen Beraterin. Mein Weg war von Anfang an geprägt von der Suche nach Tiefe, Sinn und Entwicklung. Studien in Psychologie, Philosophie und Literatur, Erfahrungen in Schauspiel, Yoga und Körperarbeit prägen heute meine Haltung: menschlich, offen, zugewandt.

Gerade als ich angefangen habe, „Same“ zu entwickeln, haben mein Mann und ich erfahren, dass ich schwanger bin. Für uns ein riesen Geschenk- und eine weitere Bestärkung meines „Warum“ hinter dem Projekt.

Denn seitdem erlebe ich hautnah, wie viel sich innerlich bewegt. Wie herausfordernd diese Phase sein kann – gerade am Anfang, wenn so vieles noch unausgesprochen bleibt und man das eigene Gefühlschaos oft allein mit sich trägt. Wie einsam sich das manchmal anfühlt. Und wie wohltuend es wäre, schon früh jemanden an der Seite zu haben, der einfach da ist.